Wohnstätten
Das Angebot der soziotherapeutischen Wohnstätten bei Sozialteam richtet sich an suchtkranke oder psychisch kranke Menschen. Jeder Standort hat dabei seinen eigenen Schwerpunkt, seine eigene Identität und seine eigene Philosophie in der Umsetzung. Wir bieten das Angebot der Wohnstätten an acht Standorten von Sozialteam.
Das Leben in der Wohnstätte
Jede Wohnstätte gewährleistet eine Betreuung rund um die Uhr und bietet fast ausschließlich Einzelzimmer. An vielen Standorten gliedern wir unsere Wohnstätten in Wohngruppen bzw. in kleinere Gruppen. Jede Wohngruppe verfügt über eine eigene Küche, Speise- und Wohnzimmer. Alternativ gibt es auch gemeinsame Speiseräume für das gesamte Haus. Darüber hinaus stehen Gemeinschafträume für Angebote des Fachdienstes und der Ergotherapie, aber auch für Freizeit- und Angehörigenveranstaltungen zur Verfügung. Außenbereiche und Gartenanlagen laden ein zum Verweilen, zum Austausch mit Mitbewohner*innen und gemeinsamer Freizeitgestaltung ein
Charakteristisch für das Leben in der Wohnstätte ist eine individuell abgestimmte Betreuungsplanung im Rahmen der Gesamtplanung. Die Förderung bzw. Aufrechterhaltung (noch) vorhandener Fähigkeiten und Fertigkeiten, als auch den Tagesablauf einschließlich Freizeit sinnvoll zu gestalten, führen zu zunehmender Selbstbestimmung und Reduzierung von Kontrolle.
Alle Mahlzeiten werden entweder in den Wohngruppen oder unseren zentralen Küchen von den Nutzer*innen – bei Bedarf unter Anleitung des Personals – selbständig zubereitet. Auch die Einkäufe werden im lebenspraktischen Training teilweise von Nutzer*innen und Mitarbeitenden gemeinsam durchgeführt.
Medikamententraining: Zielsetzung ist die eigenständige und eigenverantwortliche Medikamenteneinnahme durch die Nutzer*innen. Im Rahmen eines strukturierten Trainingsprogramms erfolgen eine ausführliche Aufklärung, Einweisung durch unsere qualifizierten Mitarbeiter*innen und die Reflexion des eigenen Umgangs mit den Medikamenten.
Die Freizeitgruppen bieten den Rahmen, in welchem unsere Nutzer*innen bestimmen, wie ihre Freizeit gestaltet werden soll. In regelmäßigen Abständen treffen sich motivierte Nutzer*innen um ihre Freizeitgestaltung zur Sprache zu bringen. Hierbei können – je nach Standort unserer Wohnstätte – Tagesausflüge sowie Veranstaltungen innerhalb des Hauses vorgeschlagen werden, aber auch ein Besuch im Kino oder ein hausinterner Spielabend. Die Gruppe soll vor allem die Nutzer*innen in ihrer Freizeitgestaltung anregen und motivieren.
Die soziotherapeutische Gemeinschaft
Die Grundlage dieser Betreuungsform, innerhalb der die Nutzer*innen nicht passiv bleiben sollen, ist die Anleitung zu aktivem Handeln. Durch die Schaffung einer möglichst lebens- und realitätsnahen Atmosphäre werden die Nutzer*innen unterstützt ihr Ziel – wieder selbständig leben zu können – zu erreichen.
Beschäftigung
Die werktags stattfindende Therapie dient der Tagesstrukturierung und dem Training von Grundarbeitsfertigkeiten. Durch die Aufrechterhaltung bzw. -entwicklung lebenspraktischer Fähigkeiten, Gedächtnistraining, Bewegungs- und Entspannungsübungen (zum Ausgleich körperlicher Einschränkungen) sollen die Nutzer*innen im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Beschäftigungstherapie langfristig auf ein selbständigeres Leben vorbereitet werden. Arbeitsprojekte sowie Praktika ergänzen im Einzelfall die Angebote innerhalb der Wohnstätte.
Fachdienst
In Gruppen- und Einzelgesprächen werden unterschiedliche Aspekte der jeweiligen Erkrankung – ob im Suchtbereich oder bei einer psychischen Erkrankung – thematisiert und alternative Verhaltensweisen entwickelt und eingeübt, sowie die gerade bei den Nutzer*innen aktuellen Themen bearbeitet.
Offene und beschützte Angebote
Bei Sozialteam bieten wir in unseren Wohnstätten offene und beschützte Angebote. Die Aufnahme für einen Platz im offenen Bereich ist freiwillige und durch eine entsprechende Diagnose möglich. Im Bereich der suchterkrankten Menschen ist zudem die Bereitschaft abstinent leben zu wollen wichtig. In unseren beschützten Bereich erfolgt die Aufnahme mit richterlichem Unterbringungsbeschluss gemäß § 1906 BGB.
Außenwohngruppen
Bei einigen Wohnstätten bieten wir zusätzlich Plätze in Außenwohngruppen an. Diese stellen den nächsten Schritt zu mehr Eigenständigkeit dar. Die Nutzer*innen wohnen in kleinen Gruppen in von der Wohnstätte abgetrennten Wohnungen. Die Betreuung wird hier zeitlich verringert und mehr Eigenständigkeit gefordert. So soll eine Vorbereitung für ein selbstständiges Leben in einer eigenen Wohnung ermöglicht werden.